Strategy

Liquid Death – der todsichere Branding-Erfolg

Frank Sinatra war nicht nur für seine unverwechselbare Stimme und seine blauen Augen bekannt – auch das Whiskyglas in der Hand gehörte zum Image. Und als Whisky im Alter der Gesundheit im Weg stand, trickste er mit Eistee im Glas. Mehr als 30 Jahre später wird aus diesem Trick einer der grössten Marketingerfolge unserer Zeit.

Rebellion in der Dose

Mike Cessario, Creative Director bei Netflix und Punkrock-Fan, fiel auf, dass viele Musiker auf der Bühne Wasser trinken – doch eine Plastikflasche passte einfach nicht zum rebellischen Image. Auch die Skateboard-Szene dürstete es nach Wasser, wollte aber ihre Coolness nicht verlieren. Also gründete Cessario 2017 Liquid Death und verpackte Wasser in eine provokante, bierähnliche Dose. Das Design? Ein Totenkopf. Der Slogan? «Murder Your Thirst.»

Nachhaltigkeit als strategisches Element

Doch die Marke ist mehr als nur ein cleveres Design. Auch Nachhaltigkeit spielt eine Rolle: Statt Plastik setzt Liquid Death auf Aluminiumdosen, die deutlich besser recycelt werden können. Und natürlich gibt es auch hier den passenden Schlachtruf: «Death to Plastic.»

Der schnelle Aufstieg von Liquid Death

Das Konzept geht auf. Inzwischen mit verschiedenen Geschmacksrichtungen unterwegs, erzielte das Unternehmen 2023 263 Millionen US-Dollar Umsatz und wurde im März 2024 mit 1,4 Milliarden US-Dollar bewertet. Kein Wunder also, dass sich Liquid Death einen humorvollen Superbowl-Spot gönnen konnte: https://lnkd.in/dJQa6wgx

Mit Heads Brand Profiling™ analysieren wir systematisch den emotionalen Nutzen von Produkten und Dienstleistungen. Denn Marken wie Liquid Death beweisen, dass ein Produkt durch entsprechendes Branding weit über die Kernleistung hinauswachsen kann – und im besten Fall eine ganze Kategorie revolutioniert.

Foto aus dem Superbowl-Werbespot: Auch an Orten, wo Alkohol nur zum Desinfizieren erlaubt ist, kann man jetzt eine coole Büchse kippen.

— Ralph Hermann / 20.02.2025